Die Wandernde Kamera — Notizen über Sankt Petersburg und Umgebung

Album 112
(Übersetzung: O. Naumann, D.B.Suchin)



Wir setzen unseren Rundgang im Dampflokomotivenmuseum in Schuschari fort. Ich erwähne es hier noch einmal: das Museum ist inzwischen in die Stadt gezogen, in den Warschauer Bahnhof.

 

Und so sehen die Dampflokomotiven am neuen Ort aus. Lackiert und gut gepflegt :)

Doch kehren wir dorthin zurück, wo sie alle noch vor kurzem standen: nach Schuschari…

Diese gutmütige Schöpfung ist die

"Industrielle feuerlose Speicherdampflokomotive №9305:

Leergewicht: 36 Tonnen.
Betriebsgewicht der Dampflokomotive: 90 Tonnen.
Maximaler Dampfdruck: 25 physikalische Atmosphären.

Gebaut im Jahre 1928 bei L.Schwartzkopff in Berlin (Deutschland) für die UdSSR. In einer Raffinerie in Tuapse eingesetzt, seit 1993 in das Museum aufgenommen."

Eine solche Lok läuft mit Hochdruckdampf — einmal gefüllt ist sie für 4 Stunden fahrbereit. Sie wird in solchen Betrieben und an solchen Orten verwendet, wo offenes Feuer und Funken ausgeschlossen werden müssen.

"Güter-Dampflokomotive EA-2201.

Gewicht der betriebsfähigen Dampflokomotive: 100 Tonnen.
Gesamtgewicht der Lokomotive mit Tender: 170 Tonnen.
Konstruktionsgeschwindigkeit: 70 km/h.
Maximale Leistung an den Antriebsrädern: 2200 Pferdestärken.

Gebaut bei Baldwin (USA) im Jahre 1944 für die UdSSR im Rahmen des Lend-Lease Acts. Im Einsatz ab 1944 auf der Versuchsstrecke des ZNII NKPS bei Moskau, seit 1955 auf der Fernöstlichen Eisenbahn.
1992 vom Wjasemskaja-Depot der Fernöstlichen Eisenbahn in das Museum übernommen."

Einige Ausstellungsstücke zeigen schon Bewuchs und beginnen, mit dem Laub zu rascheln…

Es ist in aller Regel verboten, auf die Exponate zu klettern — die Sorge gilt hier mehr dem Besucher als den Dampflokomotiven.

Und dies sind schon modernere Lokomotiven…
"Elektrische Güterlokomotive WL22-1729.

Stromsystem: Gleichstrom 3 Kilovolt.
Betriebsgewicht: 132 Tonnen.
Konstruktionsgeschwindigkeit: 90 km/h
Leistung: 2320 Kilowatt.

Gebaut in der Nowotscherkassker Elektrolokomotiven-Fabrik im Jahre 1957. Im Dienst bei der Kujbischew-Eisenbahn. Aus dem Depot Rusaewka in das Museum gebracht im Jahre 1996."

Waggons der Nikolaewsker Eisenbahn (jetzt die Oktober-Eisenbahn). Der vordere Wagen ist ein "Schlafwagen 1. Klasse, 12 Betten".

In allen Waggons, in welche es mir gelang, durch die Fenster hineinzuschauen, fehlte die gesamte Innenaustattung. Bestenfalls die Tapeten blieben erhalten.

Dieses Geschütz (hergestellt 1911) ist ein Geschenk des Verteidigungsministeriums der Russischen Föderation an das Museum. TM 3-12 heißt es, wobei die 12 für das Kaliber in Zoll steht (12“ entsprechen 34,8 Zentimeter). Einst stand es auf dem Schlachtschiff "Kaiserin Maria". Nachdem das Schiff im Jahre 1916 im Schwarzen Meer versank, barg man die Geschütze. Auf Rädern montiert, benutzte man sie im Finnischen Krieg (1939). Während des Großen Vaterländischen Krieges wurden die Geschütze bei der finnischen Insel Hanko wiedermal versenkt (während des Rückzug, um sie nicht dem Feind in die Hände fallen zu lassen). Nach dem Krieg hoben die Finnen die Geschütze, restaurierten sie, und übergaben sie der Sowjetunion.
Als Quellen dienten mir Berichte im Fernsehen, sowie hier.

Kaliber: 305 mm.
Schussweite: 35-40 km.

40 Mann oder 8 Pferde… Heute zählt man aus irgend einem Grunde nicht mehr nach Pferden.


Ein Schild im Aufzug könnte doch auch so aussehen: "320 kg, 4 Personen oder 1 Pferd" :)

 T37-013 

Irgendwie gefiel mir diese Lok unter all’ den anderen besonders gut. Alles an ihr ist zweckmäßig, im Gegensatz zu den anderen Exponaten.


Das wars. Sie sahen das letzte Frühlingsalbum.
Weiter geht es mit dem Sommer.

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