Die Wandernde Kamera — Notizen über Sankt Petersburg und Umgebung

Album 106
(Übersetzung: O. Naumann, D.B.Suchin)



Wie ich es versprach, werden wir heute eine Festung besuchen. Die Festung Koporie.

Die Festung liegt in der Nähe des Flusses Koporka (nach welchem sie benannt wurde), und die Siedlung Koporie ihrerseits befindet sich wiederum in der Nähe der Bahnstation Koporie :) Dies alles zusammen findet man etwa 100 Kilometer südöstlich von Sankt Petersburg. Es ist empfehlenswert, ein Auto zu benutzen — andere Beförderungsmittel ergeben nur dann einen Sinn, wenn der Weg das Ziel ist, und nicht der Besuch der Festung…

 

Diese Festung ist alt, und sie ist ein russisches Bauwerk. Sie wurde von Alexander Newskijs Sohn, Dmitrij, um 1279 gegründet (Steinmauern datieren von  1280). Der Anblick, welchen die Festung heute bietet, entspricht dem des 15. Jahrhunderts — natürlich mit Ausnahme der Stahlbetonplatte am Eingang und auch der roten Ziegel an einigen Stellen. Der Basketballplatz rechts geht auch nur mit Mühe als "altrussisch" durch.

Wer sich an den Mamin-Film "Der Neptunfest" erinnert: gedreht wurde just in dieser Festung.

Die Brücke über den Graben. Sie wurde später als die Festung gebaut — am Anfang des 19. Jahrhunderts. Wahrscheinlich war der Graben einst mit Wassert gefüllt gewesen.

Die Leute im Bild (Dima und seine Freundin — ihm sei Dank für Transport und Gesellschaft) veranschaulichen die Dimension des Baues :-)

Über dem Eingang zur Festung sieht man die Reste eines Gitters. An dieser Stelle gibt es viele rote Ziegel, es scheint, dass man solcherart versuchte, etwas zu reparieren.
Sieht schlecht aus :(
Hier und dort zeigen sich Löcher in den Wänden und zweigen Gänge ab, einige von ihnen führen in kleine Kammern, andere wiederum in unterirdische Gewölbe .
Und so zeigt sich der Eingang vom Gelände der Festung (das zweite Loch rechts). Drei Löcher links mögen zu einem Begräbnisplatz gehört haben (bei ihnen liegt ein zerbrochener Grabstein mit dem Nachnamen Sinowiew).
Hier, innerhalb der Festung befindet sich nur ein Bauwerk — die Überreste der Auferstehungskirche (16. Jahrhundert).
Dass dies eine Kirche sei, merkt man kaum — dass man versucht habe, sie wieder herzustellen, sehr wohl (z.B. an den frischen roten Ziegeln).
Die Festungsmauern. Man kann auf ihnen entlanggehen, aber mit Bedacht — die Mauern sind mehr als 7 Meter hoch und unterhalb der Mauer (im Bild nicht zu sehen), gähnt ein Abgrund von nochmals 30 Metern.
Wie ich schon erwähnte, ist die Festung ein russischer Bau. 1617 wurde sie von den Schweden besetzt, und 1703 unter Peter I. zurückerobert. Danach war sie eine Zeit lang im Besitz von A.D.Menschikow.
Im Jahre 1919 fanden hier Kämpfe mit den Weißgardisten (unter Judenitsch) statt.
Während des Großen Vaterländischen Krieges wurde Koporie von den Deutschen eingenommen und erst 1944 wieder befreit.
Nun wenden wir uns den unterirdischen Gewölben zu. Genau genommen sind nicht alle Gewölbe unterirdisch — in der Mehrzahl liegen sie über Terrain.
Das kommt heraus, wenn man ohne Blitzlicht fotografiert (schade, ich vergaß, ein Stativ zu verwenden…).
Und dies ist exakt das selbe Motiv, aber mit Blitzlicht. Mit jeder Menge Eis — es ist schlüpfrig. Von oben fließt und tropft es beständig.
Das Gewölbe.
Das Innere der mehr oder weniger modernen Türme.
Ein unangenehmer Ort — erst rutscht man hinunter, dann fällt man einige Meter in die Tiefe durch ein Loch (jenes, woher das Licht scheint).
Nein, ich versuchte nicht zu fliegen :)
Sieht aus wie ein Fluss. In Wirklichkeit ist es eine Pfütze auf der Oberfläche des nicht schmelzenden Eises.
Zurück zum Tageslicht :-)

Und hier gibt es einige Ergänzungen zu diesem Album.

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